In Deutschland sind etwa 560 Wildbienenarten heimisch, und es gibt einige interessante Fakten über sie: die Artenvielfalt der Wildbienen, welche Unterschiede und Gemeinsamkeiten es im Vergleich zur Honigbiene gibt und wie man sie schützen kann.
Weltweit gibt es neun Arten von Honigbienen, von denen acht in Asien heimisch sind. Unterarten der Westlichen Honigbiene werden inzwischen weltweit in der Imkerei eingesetzt. Im Gegensatz zu den Arten der Honigbiene finden sich in Europa mehr als 2.500 Wildbienenarten. Etwa 560 davon sind in Deutschland heimisch – hierzu zählen übrigens auch die Hummeln.
Äußerlich unterscheiden sich Wildbienen nicht nur von der Honigbiene. Auch unter den verschiedenen Wildbienenarten gibt es große Unterschiede. So gibt es schwarze, schwarz-gelbe oder auch rötlich-braun gefärbte, pelzige und sehr wenig behaarte Wildbienen.
Honigbienen leben ausschließlich in Bienenstöcken. Zur Hochsaison im Frühsommer herrscht hier ein reges Treiben, denn ein einziges Volk umfasst bis zu 50.000 „Bürger“. Wildbienen hingegen leben überwiegend als Einsiedler. Dabei stellen die verschiedenen Wildbienenarten unterschiedliche Ansprüche an ihre Nistplätze. Fast 50 % der Wildbienenarten nisten unter der Erde. Oftmals werden von anderen Insekten gebaute Gänge als Bruthöhle genutzt. Einige Wildbienen graben jedoch auch selbst Niströhren in die Erde und bevorzugen Sand- und Lehmflächen als Lebensraum.
Weitere Nistplätze bieten morsches Holz, Pflanzenstängel oder sogar leere Schneckenhäuser, die zu Brutkammern umfunktioniert werden. Durch die Art und Weise, wie die Wildbiene das Nest verschließt, um es vor Regen und Fressfeinden zu schützen, lässt sich bestimmen, um welche Bienenart es sich handelt.
Etwa 30 % der Wildbienenarten sind auf wenige Pflanzenarten spezialisiert und stehen mit diesen in einer Symbiose. Das bedeutet, dass die Pflanze der Wildbiene Nahrung liefert und die Pflanze wiederum von der Bestäubung durch diese Bienenart abhängig ist. Verschwindet die Bienenart, so kann sich auch die Pflanze nicht weiter vermehren. Solitär lebende Wildbienen entfernen sich bei ihrer Futtersuche nur 70 bis 500 Meter von ihrem Nest und nisten daher an Orten, die sowohl Nistmaterial als auch die richtige Nahrungsquelle bieten. Im Vergleich hierzu hat die Honigbiene einen deutlich größeren Aktionsradius von bis zu 7 Kilometern.
Blütenstaub und Nektar dienen der Honigbiene als Nahrung. Dabei wird der Nektar zu Honig verarbeitet und dient als Vorrat für den Winter. Die allein lebende Wildbiene stellt dagegen keinen Honig her. Sie verbraucht den Nektar direkt.
Viele Wildbienenarten stehen auf der roten Liste und bedürfen, ebenso wie die Honigbiene, des Schutzes durch den Menschen. Schutzmaßnahmen dürfen daher nicht einseitig auf die Honigbiene ausgerichtet sein, da der Wildbienenschutz auch immer einen positiven Effekt auf die Honigbienen hat, es jedoch keinen zwangsläufigen umgekehrten Effekt gibt.
Wer den Wildbienen helfen möchte, kann im eigenen Garten ganz leicht zusätzliche Nistplätze schaffen. Nötig ist hierzu lediglich ein größeres Stück Holz, welches mit Bohrlöchern versehen wird. Wichtig ist, unbehandeltes Holz zu wählen und dieses an einem regen- und windgeschützten Ort zu platzieren. Besonders geeignet sind „wilde Ecken“ des Gartens, in denen das Gras etwas höher wachsen darf.
Auch sogenannte Bienenhotels bieten den Wildbienen ein Quartier. Für alle Hobbybastler haben wir hier die passende DIY-Anleitung für ein Bienenhotel.
Besonders wichtig ist, den Wildbienen neben einem Nistplatz auch das passende Nahrungsangebot anzubieten. Dabei sollten vor allem einheimische und nektarreiche Pflanzen, die zeitversetzt blühen, gewählt werden. Je vielfältiger die Pflanzenauswahl, desto mehr Wildbienenarten finden hier die richtige Futterquelle.
Einige Pflanzen sind bei Wildbienen gleichermaßen beliebt wie bei uns Menschen. Dazu zählen:
Wer Blumen pflanzen möchte, der findet in Fachmärkten verschiedene Saatgutmischungen, die sich für das Anlegen von Bienenweiden eignen. Grundsätzlich sollte jedoch der Einsatz von Pestiziden vermieden werden.