Warum sterben Bienen nach dem Stich?

Honigbienen nutzen ihren Stachel zur Verteidigung ihres Nestes vor Eindringlingen. Das können Nestkonkurrenten, Räuber, Parasiten aber auch Menschen sein. Doch warum sterben Bienen nachdem sie zugestochen haben? Wir erklären, weshalb ein einziger Stich für Bienen tödlich ist.

Von den heimischen Bienen zeigen lediglich Honigbienen und vereinzelt auch Hummelarten ein Verteidigungsverhalten vor ihrem Stockbereich. Wer dem Stock zu nahe kommt und bedrohlich auf die Bienen wirkt, wird kurzerhand gestochen – auch beim Menschen wird hier keine Ausnahme gemacht. Zur Verteidigung setzen die hiesigen Bienen und Hummeln ihren Stachel ein. Der Stachel bildete sich in der Evolution aus einem Organ zur Eiablage, dem sogenannten “Legebohrer”. Aus diesem Grund besitzen auch nur die weiblichen Arbeiterbienen einen Stachelapparat. Anders als die Wespen nutzen die Bienen ihren Stachel lediglich zur eigenen Verteidigung oder um ihre Brut bzw. Futtervorräte zu schützen. Wespen hingegen stechen auch, um andere Insekten zu betäuben und diese anschließend zu verzehren.

Warum sterben Bienen nach dem Stich?

Der Stachel von Honigbienen ist mit kleinen Widerhaken ausgestattet, welche bei Kontakt mit der menschlichen Haut stecken bleiben. Beim Versuch sich zu befreien, verbleibt der komplette Stechapparat der Arbeiterbiene, fast immer, in der Haut und zieht den kompletten Hinterleib mit sich. Anschließend wird die gesamte Giftmenge in die Einstichstelle abgegeben. Durch den Verlust des Körperteiles stirbt die Honigbiene in der Regel nach wenigen Tagen. Vereinzelt sind die Widerhaken nicht so tief in der Haut verankert, sodass sich die Bienen ohne Schäden befreien können. Das ist jedoch sehr selten der Fall.

Ist es einmal zum Stich gekommen, lässt der Schmerz nicht lang auf sich warten. Was tun, wenn die Einstichstelle brennt und anschwillt?

Die Behandlung eines Bienenstiches ist nicht schwer – zumindest solange dieser keine allergische Reaktion mit sich bringt. Ist dies der Fall muss umgehend ein*e Arzt*in aufgesucht werden. In der Regel reicht es allerdings aus, die folgenden vier Punkte zu beachten:
 

1. Stachel entfernen
Zuerst muss der Stachel aus der Einstichstelle entfernt werden. Hierfür eignet sich eine Pinzette oder notfalls auch der Fingernagel. Ist keine Pinzette zur Hand oder die sind Fingernägel zu kurz, kann der Stachel mit einer Kunststoffkarte, beispielsweise einer Bankkarte, aus der Wunde gezogen werden. Dabei muss darauf geachtet werden, dass die kleine Verdickung am äußeren Ende des Stachels nicht zusammengedrückt wird. Dadurch könnte noch mehr Bienengift in die Wunde gelangen.

2. Mit Hitze behandeln
Nachdem der Stachel erfolgreich entfernt ist, folgt eine kurzzeitige Hitzebehandlung, um das Gift unschädlich zu machen. Das funktioniert mit einer warmen Tasse (ca. 50-60°C), einem erhitzten Löffel oder einfach mit einem elektronischen Stichheiler. Letzteres ist ein elektronisches Gerät, das speziell zur äußerlichen Behandlung von Insektenstichen geeignet ist. Durch den Einsatz von Wärme wirkt es dem Gift gezielt entgegen und neutralisiert den Schmerz. Hierbei ist es wichtig, dass die Gegenstände nicht zu heiß sind, damit keine Brandblasen entstehen.

3. Kühlen
Anschließend werden Schmerz und Schwellung mit einem kühlenden Umschlag oder Akkupacks behandelt und gelindert.

4. Abschwellende Salbe auftragen
Abschließend wird eine kühlende und abschwellende Salbe aufgetragen, die die schmerzende Stelle zusätzlich auch bei der Heilung unterstützt.

Fazit: Der richtige Umgang mit Bienen vermeidet Stiche und schützt die Tiere

Es ist also ratsam, bei Kontakt mit Bienen stets Ruhe zu bewahren und die kleinen Tierchen nicht durch hektische Bewegungen oder Quetschen zusätzlich aggressiv zu machen. So bleibt ein stechender Schmerz aus und auch den Bienen ist so ein längeres Leben garantiert.

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Julia Schäfer, Sustainability Managerin bei den Schwartauer Werken
Julia Schäfer
Sustainability Managerin
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