Bienen erzeugen köstlichen Honig. Doch das ist noch lang nicht alles: Vielen ist die Bedeutung der Bienen für unsere Gesellschaft nicht bewusst. Zusätzlich tragen sie als Bestäuberinsekten einen besonders großen Beitrag zu unserem Ökosystem bei. Aber was genau macht sie so wichtig?
Die Geschichte von den Bienchen und den Blümchen ist alt – und jeder kennt sie. Schließlich geht es um die Entstehung von Leben. Dennoch wissen nur die wenigsten über den beträchtlichen Einfluss des kleinen Insekts auf das Leben des Menschen. Schon Albert Einstein soll 1949 gesagt haben:
Seit einer Publikation des angeblichen Einstein-Zitats mit konkreter Jahresangabe in der Zeitschrift „The Irish Beekeeper“ im Jahre 1966, kursieren diese Worte in unzähligen Artikeln. Sie unterstreichen die Bedeutung von Honigienen und Wildbienen für unser Ökosystem besonders bildhaft. Sie fängt bei der Symbiose der Bienen mit der Pflanzenwelt an: Bienen brauchen den Nektar der Pflanze als Nahrung zum Überleben – Pflanzen brauchen einen Bestäuber, um ihre Pollen zu verbreiten und sich so zu vermehren.
Unter allen Bestäubern spielt die Honigbiene die größte ökologische Rolle: Fast 80 Prozent aller Nutz- und Wildpflanzen werden von der Westlichen Honigbiene – wissenschaftlich auch apis mellifera genannt – bestäubt. Die restlichen 20 Prozent gehen auf das Konto von Hummeln, Fliegen, Wildbienenarten, Schmetterlingen und anderen Insekten. Diese sind im Vergleich zu Bienen aber oftmals sehr spezialisiert und „arbeiten“ daher langsamer.
Heute ist die Honigbiene bei uns nach Rind und Schwein das drittwichtigste Nutztier. Ihre Bestäubungsleistung sichert uns die Vielfalt an Nahrungsmitteln, wie wir sie kennen und genießen. Die Honigbiene ist also hauptverantwortlich für gute Ernten und ökologische Artenvielfalt.
Die Honigbiene ist aus dem Leben der Menschen nicht wegzudenken, jedoch ist der Bestand der Bienen seit Jahren in Gefahr. Seit einiger Zeit kommt es periodisch und flächendeckend zu einem bedrohlichen Rückgang von Bienenvölkern. Im Winter 2005 gab es in den USA ein mysteriöses Massensterben, dem rund 80 Prozent aller Bienen zum Opfer fielen. Auch in Deutschland waren in den vergangenen 10 bis 15 Jahren signifikante Rückgänge bei Bienenvölkern zu beobachten.
Eine alleinige Ursache für den Rückgang der Bienenvölker konnte noch nicht ausgemacht werden – es gibt noch viel Arbeit für die Forschung.
Die Schwartauer Werke setzen mit ihrer Initiative bee careful in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Jürgen Tautz von der Universität Würzburg und der renommierten Forschungsplattform HOBOS genau hier an. Gemeinsam möchte die Allianz aus Wissenschaft und Familienunternehmen den Superorganismus „Biene“ erforschen, um daraus Einflussfaktoren auf das Leben der Bienen und deren Gesundheit abzuleiten.
Dieses wird mit einer Bienen-Forschungsstation unterstützt, die sich auf dem Unternehmensgelände in Bad Schwartau befindet – das ist die erste Bienenstation dieser Art im Norden Deutschlands. Eine weitere Forschungsstation befindet sich an der Universität in Würzburg. Im Zusammenspiel der beiden Stationen sind vergleichende Forschungsanalysen möglich, die einen wichtigen Beitrag zur Bienenforschung leisten. Dazu zählen unter anderem Erkenntnisse über die Einflussfaktoren auf die Bienenbiologie und Bienengesundheit.