Bei der Bienenlaus (Braulidae) handelt es sich um einen Parasiten, der ein gesamtes Bienenvolk befällt. Bienenläuse gehören zur Familie der Zweiflügler (Diptera) und werden innerhalb dieser Gruppe den Fliegen zugeordnet – dabei besitzt die Bienenlaus gar keine Flügel. In Mitteleuropa findet sich eine der sieben Arten der Bienenlaus, die Braula coeca. Sie sind winzig und bei einer Körpergröße von 1,5 Millimetern kaum mit dem bloßen Auge erkennbar.
Die Bienenläuse leben im Pelz der Bienen, vornehmlich in dem der Königin. Mit seinen sechs Beinchen klammert sich der Parasit im Bienenpelz auf Höhe des Brustkorbes fest, sodass er auch bei größeren Erschütterungen nicht abfallen kann. Dort wartet er, bis die Königin gefüttert wird und zweigt sich so seinen Teil der Nahrung ab. Lebt die Bienenlaus allerdings im Pelz einer Arbeiterin, „kitzelt“ sie diese am Mund und imitiert damit das Futterbetteln anderer Arbeiterinnen. Mit dieser Methode erschleicht sich der Parasit das Futter. Die Bienenlaus legt ihre Eier nicht wie andere Parasiten in die Brutzellen, sondern klebt sie an die Wachsdeckel der Honigzellen. Die schlüpfenden Larven des Parasiten fressen sich dann durch die Waben. Ein starker Befall ist durch die vielen kleinen Löcher auf den verdeckelten Honigwaben erkennbar. Solange sich der Befall der Läuse in Grenzen hält, wird ein Volk auch nicht nachhaltig geschädigt. Wird die Königin jedoch zu stark belästigt, verringert sie ihre Eiablage oder stellt sie sogar ganz ein.
Bekämpfen kann man die Bienenläuse ganz einfach mit Rauch aus einem Smoker. Man kann die Königin auch mit einem in Honig getränkten Wattestäbchen abtupfen, woran die Bienenlaus sich augenblicklich labt und somit ganz einfach abgenommen werden kann.