Bienenwolf und Bienenlaus: Natürliche Feinde der Biene

Die Honigbiene besitzt eine ganze Reihe von Feinden: Frösche und Vögel schnappen in der Luft nach ihnen, sie verheddern sich in Spinnennetzen, oder andere Insekten stehlen ihren Honig. Neben der Varroamilbe gibt es zwei Feinde der Biene, die auf besonders hinterlistige Art und Weise der Biene gefährlich werden können - der Bienenwolf und die Bienenlaus.

Die Liste der Feinde der Bienen scheint lang, aber nicht alle werden als eine echte Bedrohung angesehen. Vögel und Frösche sind beispielsweise nicht ausschließlich auf Bienen spezialisiert. Andere Feinde kommen in der Natur nur selten vor, sodass sie der Biene nicht ernsthaft gefährlich werden können. Feinde, die aber ganze Bienenvölker schwächen oder sogar ausrotten, stellen eine echte Bedrohung für die fleißigen Nutztiere dar. Sofern Imker nicht rechtzeitig eingreifen, kann die Existenz eines Bienenvolkes enorm bedroht werden. Der Erzfeind Nummer eins der Bienen ist und bleibt die Varroamilbe. Dann gibt es noch die Feinde, die ihre ganz besonderen Tricks haben, der Biene zu schaden.

Der Bienenwolf

Der Bienenwolf gehört zur Familie der Grabwespen (Philanthus triangulum). Man findet ihn in Großteilen Europas bis hin nach Sibirien, auf warmen und trockenen Heiden, die den Steppen sehr ähnlich sind. Ab etwa Mitte Juni sind die schwarzgelben Insekten zu beobachten. Die Bienenwolf-Weibchen werden ca. 13 bis 18 Millimeter groß und die Männchen acht bis zehn Millimeter. Sie sind damit kaum fünf Millimeter größer als die Honigbiene. Der Bienenwolf ist ein äußerst hinterhältiger Feind. Das Weibchen lauert den Bienen in einer Blüte auf, attackiert sie blitzschnell und betäubt sie durch einen Stich mit ihrem Gift. Die Biene wird zwar nicht getötet, ist aber gelähmt und somit außer Gefecht gesetzt. Nach dem Stich presst der Bienenwolf mit seiner Hinterleibspitze den Hinterleib der Biene zusammen. Dadurch tritt aus dem Mund der Biene der gerade gesammelte Nektar aus, und der Bienenwolf verschlingt diesen genüsslich. Dann umklammert er die Beute mit seinen Beinen und fliegt zu seinem Nest in meist sandigem Gelände. Die gelähmten Bienen dienen nun als Lebendfutter für die Larven.

Die Bienenlaus

Bei der Bienenlaus (Braulidae) handelt es sich um einen Parasiten, der ein gesamtes Bienenvolk befällt. Bienenläuse gehören zur Familie der Zweiflügler (Diptera) und werden innerhalb dieser Gruppe den Fliegen zugeordnet – dabei besitzt die Bienenlaus gar keine Flügel. In Mitteleuropa findet sich eine der sieben Arten der Bienenlaus, die Braula coeca. Sie sind winzig und bei einer Körpergröße von 1,5 Millimetern kaum mit dem bloßen Auge erkennbar.

Die Bienenläuse leben im Pelz der Bienen, vornehmlich in dem der Königin. Mit seinen sechs Beinchen klammert sich der Parasit im Bienenpelz auf Höhe des Brustkorbes fest, sodass er auch bei größeren Erschütterungen nicht abfallen kann. Dort wartet er, bis die Königin gefüttert wird und zweigt sich so seinen Teil der Nahrung ab. Lebt die Bienenlaus allerdings im Pelz einer Arbeiterin, „kitzelt“ sie diese am Mund und imitiert damit das Futterbetteln anderer Arbeiterinnen. Mit dieser Methode erschleicht sich der Parasit das Futter. Die Bienenlaus legt ihre Eier nicht wie andere Parasiten in die Brutzellen, sondern klebt sie an die Wachsdeckel der Honigzellen. Die schlüpfenden Larven des Parasiten fressen sich dann durch die Waben. Ein starker Befall ist durch die vielen kleinen Löcher auf den verdeckelten Honigwaben erkennbar. Solange sich der Befall der Läuse in Grenzen hält, wird ein Volk auch nicht nachhaltig geschädigt. Wird die Königin jedoch zu stark belästigt, verringert sie ihre Eiablage oder stellt sie sogar ganz ein.

Bekämpfen kann man die Bienenläuse ganz einfach mit Rauch aus einem Smoker. Man kann die Königin auch mit einem in Honig getränkten Wattestäbchen abtupfen, woran die Bienenlaus sich augenblicklich labt und somit ganz einfach abgenommen werden kann.

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Julia Schäfer, Sustainability Managerin bei den Schwartauer Werken
Julia Schäfer
Sustainability Managerin
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